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"Wir haben mit Zuversicht und Tatkraft viel erreicht"

Für den Erft Kurier wirft Hermann Gröhe einen Blick auf das Jahr 2022.

Auch das Jahr 2021 hat uns allen angesichts der noch immer anhaltenden Corona-Pandemie wieder viel abverlangt. Gemeinsam und mit vereinten Kräften wurde zugleich viel erreicht. Denn auch wenn eine Minderheit von immer lauteren und inzwischen in Teilen immer radikaleren Querdenkern die öffentlichen Debatten zu prägen versucht, so gilt doch: Die allermeisten Menschen nehmen Rücksicht aufeinander, stehen füreinander ein, achten die notwendigen Regeln. Der Corona-Impfstoff von BioNTech ist eine deutsche Erfolgsgeschichte, für die das Forscher-Ehepaar Ugur Sahin und Özlem Türeci zu Recht vielfältige Auszeichnungen erhalten hat.

In vielen Bereichen begreifen wir das, was vor uns liegt, als Chance. Etwa den Strukturwandel in unserer Heimat und die Ausrichtung unserer Wirtschaft auf einen Pfad der Klimaneutralität. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein, der Kohleausstieg kommt deutlich davor. Gewiss: Das alles wird nur gelingen, wenn die Politik die richtige Unterstützung gibt und wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Wenn etwa die Digitalisierung und Beschleunigung staatlichen Handelns besser gelingen als bisher. Unser Staat muss moderner denken und arbeiten. Nur so können wir die ehrgeizigen Klimaziele erreichen, ohne unsere wirtschaftliche Stärke und unseren Wohlstand zu gefährden.

Unsere wirtschaftliche Leistungskraft ist ein wesentlicher Grund dafür, dass unser Arbeitsmarkt sich trotz Corona als sehr robust erwiesen hat. Wir haben viel dafür getan, um diese Leitungskraft zu erhalten und dort, wo es nötig ist, Unterstützung zu geben. Hunderttausende Arbeitsplätze konnten mithilfe des Kurzarbeitergeldes gesichert werden. Bei uns im Rhein-Kreis Neuss liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei rund 5,2 Prozent. Um auch diese Menschen schnell wieder in Beschäftigung zu bringen und ihnen so Teilhabe in unserer Gesellschaft zu ermöglichen, sind Fort- und Weiterbildung ein wichtiger Schlüssel. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wird jede und jeder gebraucht! Es liegt in unserer Verantwortung, dort neues Wissen, Ausbildung und Erwerbsmöglichkeiten zu schaffen, wo neue Entwicklungen Industrien verändern oder gar ablösen. Wir müssen noch mehr Angebote machen, damit Menschen eine zweite, dritte oder vierte Chance nutzen. Das Qualifizierungschancengesetz sowie das Gesetz zur Förderung der beruflichen Weiterbildung im Strukturwandel zum Beispiel ermöglichen, dass sich Beschäftigte unabhängig von Ausbildung, Lebensalter und Betriebsgröße weiterbilden können.

Neben der Aus- und Weiterbildung brauchen wir auch Einwanderung von gut ausgebildeten und leistungsbereiten Menschen aus den Mitgliedstaaten der EU und aus außereuropäischen Staaten.

Wir sind ein starkes Land und haben mit Zuversicht und Tatkraft viel erreicht. Beides sollten wir uns erhalten. Starke Wirtschaft, solidarisches Miteinander, Lust auf Zukunft, Chancen und Bildung für Menschen jeden Alters gilt es klug zu ermöglichen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten – und mit Zuversicht in das neue Jahr 2022 blicken.

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