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Hermann Gröhe zu Besuch im InKult: „Vielfalt braucht eine klare Haltung! Und eine klare Sprache!“

Erneut besuchte der Bundestagsabgeordnete Hermann Gröhe das Neusser Jugendzentrum „Das InKult“, dessen Träger, die „Interkulturellen Projekthelden“, seit Jahren mit seinen Angeboten in der Jugendarbeit auf eine nachhaltige Integration von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft zielt und damit auch der Radikalisierung junger Leute vorbeugen will.

Im Gespräch mit dem Vorstand des Trägers Umut Ali Öksüz und Mechthild Swertz sowie dem Jugendsprecher-Team rund um Anna Rajavi und Mirac Göl ging es zunächst um die bundesweiten, auch im Rhein-Kreis Neuss veranstalteten, Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, aber auch um Entwicklungen unter jungen Leuten, die eine islamistische Radikalisierung erkennen ließen.

Webseite "Das InKult"

Einigkeit bestand in dem Gespräch darüber, dass unsere freiheitliche Gesellschaft eine klare gemeinsame Haltung aller Demokraten zu ihrer Verteidigung braucht. Hermann Gröhe begrüßte in diesem Zusammenhang, dass „die großen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus überall im Land die Behauptung der Extremisten Lügen strafen, sie würden die schweigende Mehrheit vertreten.“

„Es braucht Haltung - und eine klare Sprache“, machte der Integrationsexperte Öksüz deutlich. Es sei falsch, Probleme nicht zu benennen aus Angst davor, als Rassist beschimpft zu werden. Genauso falsch sei es, vorhandene Probleme für einen Generalverdacht gegen Migranten zu missbrauchen und so ausländerfeindlichen Stimmungen Vorschub zu leisten: „Wir brauchen Klartext und die notwendige Differenzierung.“ Beim islamistisch geprägten Extremismus müsse religiöser Fanatismus als Ursache benannt werden, auch um einer verallgemeinernden Muslimfeindlichkeit glaubwürdig entgegentreten zu können.

Für das Jugendsprecher Team ist dabei auch wichtig, mit seiner Arbeit solche jungen Menschen zu erreichen, deren persönliche Vorstellungen, etwa von der Rolle der Frau oder von der eigenen Ehre, nicht zu einem guten Miteinander in einer freiheitlichen Gesellschaft passen: „Wir wollen sie für unsere Werte gewinnen, indem wir etwa Gleichberechtigung und ein klares Ja zur Vielfalt ganz selbstverständlich in unserem Alltag leben.“

Dass das bei Kindern und Jugendlichen mit rund 18 verschiedenen Herkünften gut zu gelingen scheint, beeindruckte Hermann Gröhe sehr und ist für Umut Ali Öksüz und Mechthild Swertz vor allem den vielen Ehrenamtlichen im InKult zu verdanken. Dieser ehrenamtliche Einsatz ermöglicht etwa gemeinsame Aktivitäten von jungen Leute mit pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern des nahen „Johannes von Gott Haus“. Gerade im Vorfeld der Europawahl sollen Gespräche mit den verschiedenen demokratischen Parteien einen Beitrag zur politischen Bildung leisten.

Auf dem Gruppenbild: v.l.n.r. 

Anna Rajavi (Jugendsprecherin), Marianne Bouguettaya (Mitarbeiterin im InKult), Mirac Göl (Jugendsprecher), Mechtild Swertz (Vorstandsvorsitzende), Hermann Gröhe (MdB), Umut Ali Öksüz (Vorstandsvorsitzender), Cihan Yatkin (Jugendvorstand) 

Fotoangabe: Interkulturelle Projekthelden