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Berliner Notizen: Jobs, Jobs, Jobs

In seinen neuen Berliner Notizen für den Stadt-Kurier Neuss und den Erft-Kurier schreibt Hermann Gröhe, warum es jetzt eine Wirtschaftswende braucht und jetzt mehr Vorfahrt für Beschäftigung.

Hier auch im Stadt-Kurier (Seite 4) und hier im Erft-Kurier (Seite 6) zu lesen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es ist alarmierend: Weltbekannte deutsche Unternehmen wie BASF, ZF, SAP, Deutsche Bank, Volkswagen und viele andere kündigen massiven Stellenabbau und Einsparungen an. Während große Unternehmen für Schlagzeilen sorgen, machen die kleinen still und leise dicht oder entlassen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unserer Region geht es insgesamt noch gut. Aber in meinen vielen Gesprächen mit Geschäftsführungen und Betriebsräten höre ich, wie groß die Sorgen vor einem Stellenabbau sind, weil sich die Rahmenbedingungen zulasten der deutschen Wettbewerbsfähigkeit entwickelt haben. Dabei ist Stellenabbau nicht nur eine Wirtschaftsnachricht. Der Verlust der Arbeit nimmt Menschen die Möglichkeit, eigenverantwortlich für sich und die eigenen Familien zu sorgen. Und gut bezahlte Arbeitsplätze sind auch die Voraussetzung für die soziale Sicherheit in unserem Land, stärken entsprechende Beiträge doch die Renten-, Arbeitslosen-, Pflege-, Unfall- und Krankenversicherung.

Deshalb brauchen wir jetzt eine Wirtschaftswende, jetzt Vorfahrt für mehr Beschäftigung. Und wir brauchen weniger Vorschriften und mehr Vertrauen in unsere Unternehmen. Denn gerade der Mittelstand ächzt unter zu viel Bürokratie am Standort Deutschland. Vor allem müssen die Energiekosten sinken. Nutzen wir auch unsere Sozialpartnerschaft! Die Arbeitnehmervertreter sagen mir alle: Verbessert unsere Wettbewerbsfähigkeit, damit wir die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben halten können! In schwierigen Zeiten werden gerade mittlere und kleine Unternehmen vorsichtig, Geld zum Beispiel für neue Maschinen auszugeben. Eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit für mehr Vertrauen in den Standort - das ist jetzt gefragt. In Zeiten des Fachkräftemangels braucht es „Drehscheiben“, die verhindern, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich arbeitslos werden, sondern stattdessen schnell neue Aufgaben in Unternehmen finden, die händeringend Personal suchen. Und auch Umschulungen helfen, um Arbeitnehmer durch neue Fähigkeiten auf die Zukunft vorzubereiten. Denn auch gegen die Zukunftsängste vieler Menschen hilft vor allem eines: Gute Jobs, Jobs, Jobs!

Es grüßt Sie herzlich aus Berlin

Ihr Hermann Gröhe