Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
vieles in Europa ist uns selbstverständlich geworden: Seit 17 Jahren zahlen wir an der Supermarktkasse um die Ecke genauso selbstverständlich mit Euro wie im Spanien-Urlaub. Junge Menschen verbringen mit dem ERASMUS-Programm einen Teil ihrer Ausbildung oder ihres Studiums in einem von über 30 europäischen Ländern. Und beim Wochenendausflug in die Niederlande müssen wir schon wirklich ganz genau darauf achten, an welchem Punkt wir die Grenze überschreiten.
Auch unsere Arbeitswelt wird maßgeblich von der EU geprägt. Zum Beispiel die in unserer Heimat ansässige Chemieindustrie: Sie erwirtschaftet mehr als jeden zweiten Euro im Handel mit europäischen Partnern. Ähnliches gilt für die Aluminiumindustrie und andere heimische Wirtschaftszweige. Diese enge Vernetzung sichert Arbeitsplätze und Wohlstand bei uns vor Ort.
Soweit, so gut also? Leider nein. Mehr denn je bringen Nationalisten von rechts und links das „Projekt Europa“ in Gefahr. Auch bei den anstehenden Europawahlen am 26. Mai werden sie wieder lautstark gegen die EU Stimmung machen. Ihnen sollten wir alle entschieden entgegentreten! Für uns als CDU ist dabei klar: Es geht nicht um einen „europäischen Superstaat“ mit einem einheitlichen Sozialsystem und einer Vergemeinschaftung von Schulden. Es geht um eine bürgernahe EU, in der die Entscheidungen, die vor Ort getroffen werden können, auch dort zu treffen sind – zugleich aber um eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Außenpolitik oder Klimaschutz. Kurzum: Es geht darum, „Europa richtig zu machen“, wie es die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer kürzlich in ihrem Artikel in der „Welt“ geschrieben hat.
Wenn die Parteien Ihnen in den nächsten Wochen ihre Wahlprogramme für die Europawahl zukommen lassen, schauen Sie also genau hin – und denken Sie daran, wie sehr Europa unser aller Leben verbessert hat und jeden Tag prägt.
Zum Abschluss noch ein Tipp: Das Europabüro des Rhein-Kreises Neuss bietet schon seit 1990 einen tollen kostenlosen Informationsdienst zu Recht, Politik, Programmen und Finanzierungsmöglichkeiten der EU an und ist mehrfach ausgezeichnet worden. Schauen Sie im Kreishaus mal vorbei!
Es grüßt Sie aus Berlin
Ihr
Hermann Gröhe MdB
Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Die „Berliner Notizen“ erscheinen im Neusser Stadt Kurier und im Erft Kurier.