Die Entscheidung für erste Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie begrüße ich ausdrücklich. Es ist wichtig, dabei in vorsichtigen Schritten voranzugehen und die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen im Land sehr genau im Auge zu behalten.
Dazu gehört auch das Wissen darum, dass es Rückschläge geben kann. Wir müssen daher dazu bereit sein, verabredete Lockerungen gegebenenfalls wieder zurückzunehmen. Ich halte es für richtig, die Öffnungen im Bereich des Einzelhandels so zu gestalten, dass wir übervölkerte Einkaufsstraßen und Einkaufszentren vermeiden.
Richtig ist es auch, dass zunächst diejenigen Jahrgangsstufen in die Schulen zurückkehren, die unmittelbar vor einem Schulabschluss oder -wechsel stehen. Mit Blick auf die vergangenen Wochen können wir sehr dankbar für die Bereitschaft der Bevölkerung sein, verantwortungsvoll zu handeln. Darauf setzen wir auch weiter, etwa bei der dringenden Empfehlung, im öffentlichen Personennahverkehr und beim Einkaufen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Selbstverständlich verstehe ich den spürbaren Wunsch großer Teile der Bevölkerung, zur Normalität der Zeit vor der Ausbreitung des Virus zurückzukehren. Ebenso sehe ich die weitreichenden sozialen und ökonomischen Folgen der umfangreichen Einschränkungen.
Trotzdem muss weiterhin der Gesundheitsschutz Vorrang haben! Es gilt, den „zerbrechlichen Erfolg“ (Zitat Bundeskanzlerin Merkel) der bisherigen Maßnahmen nicht zu gefährden und unser Gesundheitswesen vor Überforderung zu schützen, um dramatische Situationen wie in Italien oder Spanien zu vermeiden. Wir können stolz sein auf die hohe Anerkennung, die unser Land weltweit für seinen insgesamt erfolgreichen Kurs erhält.
Gleichzeitig muss uns dies Ansporn sein, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen und weiterhin behutsam zu einer verantwortungsvollen Normalität zu kommen.
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