Beitrag von Hermann Gröhe als Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften im Flyer "Die Abgeordneten und ihr Glaube".

„Politik braucht einen Kompass, braucht Maßstäbe, die ihr Orientierung geben, an denen sie sich aber auch messen lassen muss. Mir vermittelt mein christlicher Glaube, meine frühe Prägung durch die evangelische Jugendarbeit sowie mein heutiges ehrenamtliches Tun in meiner Kirche solche Orientierung. Als Christinnen und Christen können wir die Menschenfreundlichkeit Gottes glaubwürdig nur bezeugen, wenn wir selbst mitbauen an einer menschlichen Gesellschaft, an einer menschlichen Welt. Diese Überzeugung treibt mich an. Zugleich schenkt mir mein Glaube Gottvertrauen und Gelassenheit, auch wenn es darum geht, die eigenen Grenzen anzuerkennen. Ich freue mich über die intensive Begleitung unserer Arbeit im Parlament durch die christlichen Kirchen, wenn sie etwa ihre Stimme erheben für die gleiche Würde aller Menschen, uns ermutigen oder ermahnen, in Seelsorge und Fürbitte an unserer Seite stehen.

Dankbar bin ich dafür, dass es in Deutschland wieder ein wachsendes, lebendiges jüdisches Gemeindeleben gibt, das wir entschlossen gegen jeden Antisemitismus verteidigen wollen. Und selbstverständlich achte ich die Freiheit des Glaubens und der Weltanschauung aller Menschen in unserem Land im Rahmen unserer freiheitlichen Rechtsordnung. Seit vielen Jahren liegt mir zudem der Einsatz für Religionsfreiheit weltweit am Herzen. Dieser Einsatz steht im Mittelpunkt des „Stephanuskreises“ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. CDU und CSU bekennen sich zu einem Menschenbild und zu Grundüberzeugungen, die im christlichen Glauben wurzeln, sind aber zugleich auch offen für Menschen, die als Anders- oder Nichtgläubige diese politischen Grundüberzeugungen teilen. Wo Christinnen und Christen mit gegensetzlichen politischen Überzeugungen und folglich einer unterschiedlichen parteipolitischen Verortung ihr gemeinsames Fundament erkennen lassen, können wir einen Beitrag zu einer guten Streitkultur im Deutschen Bundestag leisten. Das kann unserer parlamentarischen Demokratie gut tun!“

Den vollständigen Flyer finden Sie hier.