Als Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf begleitet der Neusser Bert Römgens außerdem den Auf- und Ausbau der Jüdischen Gemeinde in Neuss und ist zugleich auch Vorstandsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Neuss.
Die Zahl der in Deutschland lebenden Juden ist seit dem Ende der Sowjetunion deutlich gestiegen, auch die Jüdische Gemeinde Düsseldorf/Neuss ist durch Zuwanderungen stark gewachsen. Diese Entwicklung macht sich im Nelly-Sachs-Haus ebenfalls bemerkbar, in dem heute viele Jüdinnen und Juden russischer Herkunft leben.
Bert Römgens berichtet über den pflegerischen Alltag und weist darauf hin, dass es unter den Bewohnerinnen und Bewohnern derzeit noch einige wenige Überlebende des Holocaust gibt. Um das Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes aufrechtzuerhalten, insbesondere auch bei den jüngeren Generationen, kooperiert das Haus mit verschiedenen Schulen, darunter mit der Janusz-Korczak-Gesamtschule, dem Nelly-Sachs-Gymnasium und dem Gymnasium Marienberg in Neuss. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern werden besondere Projekte wie beispielsweise die Präsentationen zum 70. Geburtstag des Staates Israel im letzten Jahr, aber auch im Rahmen der diesjährigen Internationalen Woche gegen Rassismus oder am 9. November zum Gedenken an die Reichspogromnacht durchgeführt. Für Bert Römgens ist die engagierte Teilnahme der Schulen und der Schülerinnen und Schüler grundsätzlich wichtig. „Nur wenn wir die jungen Menschen über die Vergangenheit aufklären, können sie daraus lernen und eine Wiederholung verhindern“, betont Bert Römgens. Oder um mit den Worten von Max Mannheimer zu sprechen: „Ihr seid nicht für das verantwortlich, was geschehen ist, aber dafür, dass es nicht wieder geschieht.“
„Das einzigartige Menschheitsverbrechen an den Juden in Europa darf nicht in Vergessenheit geraten. Dass es in einigen Jahren keine Überlebenden mehr geben wird, muss uns ganz besonders motivieren, an ihre Schicksale zu erinnern und aus den furchtbaren Ereignissen der Vergangenheit zu lernen“, so Hermann Gröhe.