Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Sie haben es vielleicht mitbekommen – die Bundesregierung will die Unterstützung für die sogenannten Sprach-Kitas zum Ende des Jahres auslaufen lassen. Ich finde: Das geht gar nicht!
Worum geht es genau? Seit 2016 unterstützt der Bund Kindertagesstätten dabei, Kindern aus benachteiligten Familien und Familien, in denen nur wenig Deutsch gesprochen wird, die deutsche Sprache bestmöglich zu vermitteln. Jede Sprach-Kita wird durch eine zusätzliche halbe Fachkraftstelle und eine Fachberatung unterstützt. Das Angebot ist ein voller Erfolg: Deutschlandweit ist mittlerweile jede achte Kita eine Sprach-Kita. Bei uns in der Region erhalten 13 Kitas in Neuss die Förderung, sechs in Dormagen und zwei in Grevenbroich.
Doch nun droht das Aus des Programms. Die Bundesregierung will bei den Kleinsten in unserer Gesellschaft sparen – und das in einer Zeit, in der die Kitas noch immer im Corona-Einsatz sind und mit den Flüchtlingen aus der Ukraine Sprachförderung gebraucht wird wie selten zuvor. Nicht zuletzt hatte die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag Ende des letzten Jahres auch noch davon gesprochen, das Programm zu verstetigen und weiterzuentwickeln.
Entsprechend groß ist die Verunsicherung. Im Deutschen Bundestag haben wir als CDU/CSU-Fraktion daher vor kurzem einen digitalen Kita-Gipfel veranstaltet, zu dem ich auch die betroffenen Kitas aus Neuss, Dormagen und Grevenbroich eingeladen hatte. Insgesamt haben über 500 Vertreterinnen und Vertreter von Kitas aus ganz Deutschland teilgenommen. Es war ein guter Austausch und alle waren sich einig: Das Programm muss eine Zukunft haben! Dafür werden wir uns mit Nachdruck einsetzen.
Es grüßt Sie, wie immer, herzlich aus Berlin
Ihr
Hermann Gröhe
Die "Berliner Notizen" finden Sie auch hier.