Im Mittelpunkt des rund zweistündigen Gesprächs mit SPEIRA-Geschäftsführer Volker Backs und dem Betriebsratsvorsitzenden des „Rheinwerks“ Rolf Langhard stand der Umbau des Unternehmens. Nach der Einstellung der Herstellung von sogenanntem Primäraluminium aus Aluminiumoxid, das aus dem Aluminiumerz Bauxit gewonnen wird, setze das Unternehmen auf einen deutlichen Ausbau der Aluminiumgewinnung durch Recycling, und dabei besonders auf die Rückgewinnung des Rohstoffs aus Getränkedosen. Ziel dieses Umbaus sei es, erhebliche Teile des in den Walzwerken in Neuss und Grevenbroich weiter verarbeiteten Aluminiums selbst herzustellen und damit der heimischen Aluminiumindustrie eine gute Zukunft zu sichern. Der Erwerb des Europageschäfts der in Grevenbroich beheimateten „Real Alloy“ und die Integration in die SPEIRA Recycling Services stelle „einen Meilenstein für die zukünftige Aufstellung als führendes Recycling- und Walzunternehmen dar“, so das Unternehmen. Weitere Investitionen seien geplant.
Auch wenn Geschäftsführung und Betriebsrat in für Hermann Gröhe „beeindruckender sozialpartnerschaftlicher Weise den Umbau angehen“, so ist doch auch die Politik gefordert. Sein Klever Bundestagskollege Stefan Rouenhoff betont in diesem Zusammenhang „die Notwendigkeit verlässlicherer Rahmenbedingungen gerade für die in Nordrhein-Westfalen stark vertretene Grundstoffindustrie“. Wenn zu hohe Energiepreise ganze Wertschöpfungsketten gefährdeten, drohe eine schleichende Abwanderung der Industrie. Dass aber ein Erhalt unserer Heimat als international wettbewerbsfähiger Industriestandort Grundlage unseres Wohlstands sei, darin waren sich alle Gesprächspartner einig.